Städtebauliche Setzung
Die Schandauer Straße markiert im Dresdner Osten einen Übergang zwischen einer
gründerzeitlichen Mehrfamilienhausbebauung mit freistehenden Gebäudestrukturen im Norden
und den durch Zeilen- sowie Blockstrukturen aus den 1920 und 30er Jahren geprägten
Quartieren südlich.
Entlang der für den Stadtverkehr wichtigen Schandauer Straße lagern sich mehrheitlich
Sonderbausteine und Wohn- bzw. Geschäftshäuser mit einer höheren Geschoßigkeit an. Das
Entwurfsgrundstück befindet sich innerhalb dieses Streifens.
Nach Norden, und damit zur stark befahrenen Schandauer Straße, werden zwei längliche,
jeweils 6-geschossiges Gebäude vorgeschlagen. Diese reagieren damit auf die Geschossigkeit
der nach Westen bzw. Osten anschliessenden Gebäude. Die entstehende lange Zeile soll die
dahinterliegenden Quartiersbereiche von den Beeinträchtigungen der Straße abschirmen und
als „Schallschutzwand“ funktionieren. Innerhalb des Quartiers werden die Baumassen in punkt – bzw.
linienförmige Baukörper aufgelöst und öffnen das Quartier nach Süden zur ruhigen und
weniger befahrenen Glashütter Straße und zu den angrenzenden Kleingärten.
Durch die rhythmische Setzung der Baukörper werden Freiräume unterschiedlicher Größen,
Proportionen und Qualitäten erzeugt. Die Gebäudehöhen werden nach Süden hin abgestaffelt und
sollen eine optimale Belichtung ermöglichen. Alle Gebäude erhalten als oberen Abschluss
zurückgesetzte Staffelgeschosse mit besonderen Wohnsituationen und grosszügigen Ausblicken
in alle Himmelsrichtungen.
„Shared Space“
Zwischen Riegel und den südlich anschließenden Punkthäusern wird ein „Shared-Space“
vorgeschlagen. Diese verkehrsberuhigte Wohnstraße ermöglicht eine Durchwegung des Quartiers
zu Fuß oder mit dem Fahrrad und wird als Rückgrat des Ensembles verstanden. Abseits der
lauten Straße verzweigen sich von dort aus kleinere Wegeverbindungen ins Quartier und nach
Süden zur Glashütter Straße. Entlang der Wege lagern sich Sitzgelegenheiten, Spielbereiche
sowie landschaftliche Situationen an und prägen damit den landschaftlichen Charakter des
Quartierinneren.
Zonierung
Die Tiefgaragen unter den Einzelhäusern werden ca. 90cm aus dem Untergrund herausgehoben
und bilden einen landschaftlich gestalteten Sockel. Dadurch wird ermöglicht, allen
erdgeschossigen Wohnungen private Außenräume in Form von Terrassen und Gartenbereichen
mit einer erhöhten Privatheit anzubieten. Es bilden sich außerdem Bereiche zwischen den
Gebäuden, die als halböffentliche ruhige Zonen für die Quartiersbewohner dienen.
Februar 21, 2015
Architektur - Wettbewerb